Vanillejoghurt ohne Vanille. Himbeerbonbons ohne Himbeeren. Erdbeeraroma aus Holz. Klingt absurd? Willkommen in der Welt der Aromen – einer Grauzone zwischen Chemielabor, Marketing und Verbrauchertäuschung.
In diesem Artikel erfährst du:
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Was Aromen eigentlich sind
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Wie „natürliche“, „naturidentische“ und „künstliche“ Aromen hergestellt werden
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Warum der Begriff „natürliches Aroma“ oft trügt
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Welche Rolle Aromen beim Kaschieren schlechter Qualität spielen
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Was Studien über gesundheitliche Auswirkungen sagen
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Welche Alternativen es gibt
Was sind Aromen überhaupt?
Aromen sind Stoffe, die Lebensmitteln Geruch und Geschmack verleihen – oft in winzigen Mengen, aber mit großer Wirkung. Sie kommen entweder aus natürlichen Quellen oder werden chemisch hergestellt. In der Zutatenliste findest du sie meist als:
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Aroma
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Natürliches Aroma
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Vanillearoma (mit oder ohne „natürlich“)
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Aromaextrakte
Die wichtigsten Aroma-Kategorien
1. Natürliche Aromen
Klingt gut, ist es aber oft nicht. Laut EU-Verordnung dürfen Aromen dann als „natürlich“ bezeichnet werden, wenn sie mithilfe von Mikroorganismen (z. B. Bakterien, Hefen oder Schimmelpilzen) aus natürlichen Ausgangsstoffen hergestellt werden – die aber nicht zwingend aus dem namensgebenden Lebensmittel stammen müssen.
Ein natürliches Himbeeraroma muss also nicht aus Himbeeren stammen – es kann aus Maiszucker, Holzspänen oder Zuckerrohrmelasse gewonnen werden, solange Mikroorganismen beteiligt sind.
2. Naturidentische Aromen
Diese werden chemisch im Labor hergestellt, haben aber die gleiche Molekülstruktur wie ein natürliches Aroma. Sie sind in der EU mittlerweile weniger üblich, da sie nicht als „natürlich“ deklariert werden dürfen.
3. Künstliche Aromen
Diese entstehen vollständig synthetisch und haben keine natürliche Entsprechung. Sie schmecken oft besonders intensiv oder „übertrieben“ fruchtig, süß oder würzig – sind aber eindeutig als „Aroma“ oder „künstliches Aroma“ zu kennzeichnen.
Wozu Aromen wirklich genutzt werden – der unschöne Teil
Aromen sind nicht nur dazu da, Produkte geschmacklich aufzuwerten. Sie haben vor allem eine zentrale Funktion in der industriellen Lebensmittelproduktion:
👉 Sie überdecken schlechte Qualität, mangelnde Frische oder billige Rohstoffe.
👉 Ein Fruchtjoghurt mit 2 % Fruchtanteil schmeckt mit dem richtigen Aroma wie ein Erdbeerfeld.
👉 Ein labbriges, nährstoffarmes Croissant wirkt duftend frisch – mit Butteraroma statt echter Butter.
Denn: Echte Zutaten sind teuer. Aromen sind billig, stabil und effektiv.
Mit Aromen lassen sich auch minderwertige Zutaten, alte Rohstoffe oder überlagerte Produkte geschmacklich „tarnen“. Für Hersteller bedeutet das: enorme Kosteneinsparung. Für Verbraucher: eine kulinarische Täuschung.
Aromen im Alltag: Ein paar konkrete Beispiele
🔹 Vanillearoma
Echte Vanille ist teuer. Deshalb wird häufig Vanillin verwendet – der Hauptaromastoff der Vanille.
– Künstliches Vanillin wird z. B. aus Guajakol (Erdölderivat) oder Lignin (aus Holz) gewonnen.
– Es gibt auch „natürliches Vanillearoma“, das z. B. mithilfe von Pilzen auf Reisschalen hergestellt wird – ganz ohne Vanilleschote.
🔹 Himbeeraroma
Ein Klassiker: Natürliches Himbeeraroma aus Schimmelpilzen, die auf Zuckerrohrresten wachsen. Das Endprodukt schmeckt nach Himbeere – ohne je eine Himbeere gesehen zu haben.
🔹 Butteraroma
Wird häufig aus Milchsäurebakterien gezüchtet, die Buttersäure produzieren. Auch Hefen kommen zum Einsatz. Es darf als natürliches Butteraroma verkauft werden – selbst ohne Butter.
Warum sind Aromen bedenklich?
1. Sie täuschen unseren Körper
Aromen gaukeln dem Körper eine nährstoffreiche Nahrung vor – doch es kommt kein echter Nährwert an. Das kann dazu führen, dass wir mehr essen, um die fehlenden Inhaltsstoffe zu „kompensieren“.
📚 Studie 1:
Forscher der Universität Leipzig fanden heraus, dass aromatisierte Lebensmittel die Appetitkontrolle stören können. Unser Gehirn wird ausgetrickst – mit möglichen Folgen für Gewicht und Essverhalten.
➤ DOI: 10.1016/j.appet.2016.03.011
2. Einfluss auf das Mikrobiom
Einige Aromastoffe stehen im Verdacht, die Darmflora negativ zu beeinflussen – vor allem bei dauerhafter Aufnahme.
📚 Studie 2:
Eine Untersuchung der Universität Minnesota zeigte, dass bestimmte Zusatzstoffe – darunter auch Aromen – das mikrobielle Gleichgewicht im Darm stören können.
➤ DOI: 10.1007/s00248-019-01381-5
3. Unklare Langzeitwirkungen
Viele Aromen – insbesondere neue biotechnologische Entwicklungen – sind nicht ausreichend langfristig erforscht. Die Frage bleibt: Was passiert bei täglichem Konsum über viele Jahre hinweg?
Warum wird trotzdem so viel Aroma eingesetzt?
✅ Günstig
✅ Haltbar
✅ Flexibel in Geschmack und Intensität
✅ Gut steuerbar für industrielle Prozesse
✅ Und: Perfekt, um schlechte Qualität zu kaschieren
Für Hersteller also ideal – für Verbraucher oft ein Nachteil.
Was kannst du tun?
💡 Tipps für den Alltag:
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Lies Zutatenlisten genau.
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Meide Produkte mit „natürlichem Aroma“, wenn keine echten Zutaten erkennbar sind.
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Kaufe möglichst unverarbeitete Lebensmittel.
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Bevorzuge Bio-Produkte, denn dort ist der Einsatz stark eingeschränkt.
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Achte auf Anbieter, die offenlegen, woher ihre Zutaten stammen – so wie wir bei Biowiema.
Fazit
Nicht alles, was „natürlich“ heißt, ist auch wirklich natürlich. Aromen – egal ob künstlich oder biotechnologisch hergestellt – sind oft Werkzeuge zur Verbrauchertäuschung. Sie kaschieren minderwertige Qualität, manipulieren unser Essverhalten und stehen im Verdacht, langfristige Auswirkungen auf Gesundheit und Darmflora zu haben.
👉 Weniger Zutaten. Mehr echte Natur. Besser für dich.
🧡 Bei Biowiema verzichten wir bewusst auf Aromen. Unsere Produkte enthalten echte Zutaten – keine Tricks.
👉 Teile diesen Beitrag, wenn du auch der Meinung bist, dass Geschmack aus der Natur kommen sollte – und nicht aus dem Labor.
👉 Hast du Fragen oder willst wissen, wie man Aroma-frei genießt? Schreib’s in die Kommentare!