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🌿 Spitzwegerich – das grüne Pflaster am Wegesrand

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Ob in der Naturheilkunde, bei Kindern mit aufgeschlagenen Knien oder als Zutat im Kräutertee: Spitzwegerich (Plantago lanceolata) ist ein wahres Multitalent. Schon Hildegard von Bingen und Pfarrer Kneipp empfahlen die kraftvolle Pflanze – und das nicht ohne Grund. Sie ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen und lässt sich vielseitig einsetzen – sowohl innerlich als auch äußerlich.

Wo wächst Spitzwegerich?

Spitzwegerich ist bei uns heimisch und begegnet dir wahrscheinlich öfter, als du denkst. Er wächst auf:

  • Wiesen und Wegrändern

  • Böschungen und Spielplätzen

  • Gartenwegen und Rasenflächen

Er bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit verdichtetem, nährstoffreichem Boden. Dank seiner zähen Wuchsform ist er fast das ganze Jahr über grün – und er ist nicht zu übersehen:

  • Lange, schmale, spitz zulaufende Blätter, die in einer bodennahen Rosette angeordnet sind

  • Gut sichtbare Längsadern (3–5 pro Blatt), die wie Fäden hervorstehen

  • Dünne, aufrechte Blütenstiele mit einem braunen, ährenförmigen Blütenkopf

Inhaltsstoffe – was steckt im Spitzwegerich? 🧪

Die Pflanze enthält eine Vielzahl natürlicher Wirkstoffe, darunter:

  • Schleimstoffe (z. B. Pflanzenschleime) – sie legen sich wie ein Film über gereizte Schleimhäute

  • Gerbstoffe – bekannt für ihre adstringierende und hautberuhigende Wirkung

  • Aucubin (ein Iridoidglykosid) – in der Naturheilkunde geschätzt für seine antioxidativen Eigenschaften

  • Flavonoide – pflanzliche Antioxidantien, die Zellen vor oxidativem Stress schützen können

  • Vitamin C – trägt zur normalen Funktion des Immunsystems und zur Kollagenbildung bei

  • Zink – unterstützt das Immunsystem und trägt zur Erhaltung normaler Haut bei

Diese Kombination macht den Spitzwegerich zu einer geschätzten Heilpflanze in der traditionellen Anwendung.

Wobei wird Spitzwegerich traditionell genutzt?

Spitzwegerich ist eine der ältesten Heilpflanzen Europas. Seine Inhaltsstoffe werden traditionell verwendet zur Unterstützung:

  • der Schleimhäute im Mund- und Rachenraum

  • bei leichten Hautreizungen durch Insektenstiche oder Abschürfungen

  • der Hautregeneration, z. B. bei sensibler oder beanspruchter Haut

  • der Wohltat für Hals und Stimme – besonders in Form von Tee oder Sirup

Bitte beachte: Laut Health-Claims-Verordnung dürfen keine pauschalen Heilaussagen gemacht werden. Die beschriebenen Anwendungen beruhen auf traditionellem Wissen.

Verwendungsmöglichkeiten – innerlich & äußerlich 🌿

🌼 Spitzwegerich-Tee

Ein Klassiker zur Schleimhautpflege bei Halskratzen:

  • 1–2 TL getrocknete oder frische Blätter

  • mit 250 ml heißem Wasser übergießen

  • 10 Minuten ziehen lassen, abseihen

  • ggf. mit Honig oder Thymian verfeinern

→ Der Geschmack ist mild-herb und leicht grasig.

🌼 Sirup aus Spitzwegerich

Ideal in der kalten Jahreszeit – zur Unterstützung des Wohlbefindens von Hals und Stimme. Dazu die Blätter schichtweise mit Honig oder Zucker in ein Glas füllen, dunkel stellen und einige Wochen ziehen lassen. Anschließend abseihen und kühl lagern.

🌼 Frische Blattauflage

Die Pflanze ist nicht nur essbar – sie kann auch auf die Haut:

  • Frisches Blatt waschen, zerreiben oder leicht zerdrücken

  • Direkt auf die betroffene Stelle legen

  • Besonders beliebt bei Insektenstichen, kleinen Kratzern oder Brennnesselreizungen

🌼 Spitzwegerich-Ölauszug

Für eine sanfte Hautpflege: Frische Blätter in hochwertigem Öl (z. B. Oliven- oder Jojobaöl) mehrere Wochen an einem warmen Ort ausziehen lassen. Danach abfiltern und bei Bedarf als Massage- oder Pflegeöl verwenden.

Ernte und Trocknung – das solltest du beachten:

🗓 Beste Zeit zur Ernte: April bis Oktober
☀️ Tageszeit: Am besten mittags, bei trockenem Wetter – dann ist der Wirkstoffgehalt am höchsten
🚫 Sammelstellen: Nicht an Straßenrändern oder Hundeauslaufplätzen
🍃 Trocknung: Blätter locker auslegen, regelmäßig wenden, trocken und dunkel lagern

Tipp: Auch in Wildkräutersalaten oder als Zutat in grünen Smoothies kann Spitzwegerich verwendet werden – besonders junge Blätter sind zart und mild im Geschmack.

Fazit: Spitzwegerich – vielseitig, robust, wohltuend

Ob als „grünes Pflaster“, als Tee oder selbst gemachter Sirup: Spitzwegerich ist eine der vielseitigsten Wildpflanzen, die du direkt vor deiner Haustür finden kannst. Seine Inhaltsstoffe unterstützen auf natürliche Weise Haut, Schleimhäute und Immunsystem – natürlich ohne künstliche Zusätze.


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