Glyphosat ist nicht einfach nur ein Unkrautvernichter. Es geht um viel mehr â um deine Gesundheit, unsere Umwelt, die Landwirtschaft und vor allem die Frage: Wie willst du in Zukunft leben und essen
Wann kam Glyphosat auf den Markt?
Glyphosat wurde 1950 erstmals synthetisiert, aber erst in den 1970er-Jahren von Monsanto als Wirkstoff entdeckt und unter dem Namen âRoundupâ vermarktet. Seitdem hat es sich weltweit durchgesetzt â als eines der meistverwendeten Herbizide ĂŒberhaupt. Es wird vor allem eingesetzt, um BeikrĂ€uter auf Feldern zu vernichten. Schnell, effizient â aber zu welchem Preis?
Die Diskussion ums Verbot â ein endloses Thema?
Seit vielen Jahren steht Glyphosat in der Kritik. Besonders seit 2015, als die WHO es als âwahrscheinlich krebserregend fĂŒr den Menschenâ einstufte. Seitdem wird immer wieder ĂŒber ein Verbot diskutiert â und es gibt LĂ€nder, die Konsequenzen gezogen haben. Ăsterreich, Mexiko und Vietnam haben Glyphosat bereits verboten. In Deutschland ist es im öffentlichen Raum bald nicht mehr erlaubt â aber in der Landwirtschaft weiter zulĂ€ssig. Klingt das nicht widersprĂŒchlich?
Welche Krankheiten werden mit Glyphosat in Verbindung gebracht?
Studien deuten auf einen möglichen Zusammenhang mit Non-Hodgkin-Lymphomen hin â einer bestimmten Form von Krebs. Auch Leber- und NierenschĂ€den, hormonelle Störungen und VerĂ€nderungen im Mikrobiom stehen im Raum. Die Forschung ist nicht abgeschlossen, aber viele unabhĂ€ngige Wissenschaftler*innen mahnen zur Vorsicht. Selbst kleine Mengen, die du ĂŒber lĂ€ngere Zeit aufnimmst, könnten problematisch sein.
â¶ Quellen:
Wo wird Glyphosat eingesetzt?
Glyphosat wird vor der Aussaat oder kurz vor der Ernte gespritzt â um Felder âunbewachsenâ zu machen oder Pflanzen schneller trocknen zu lassen. Besonders betroffen sind Getreide, Soja, Mais, Raps und ZuckerrĂŒben. Auch im Obst- und GemĂŒseanbau wird es eingesetzt. Dadurch können RĂŒckstĂ€nde in deinen Lebensmitteln landen â was fĂŒr viele Menschen ein echtes Problem darstellt.
Bio und Glyphosat â passt das zusammen?
Im ökologischen Landbau ist der Einsatz von Glyphosat verboten. Das ist einer der GrĂŒnde, warum viele bewusst Bio kaufen. Nicht nur, um deinen Körper zu schĂŒtzen â sondern auch Böden, Insekten und das Grundwasser. Bio-BĂ€uer*innen arbeiten mit natĂŒrlichen KreislĂ€ufen und alternativen Methoden, um Unkraut in Schach zu halten. Das ist aufwendiger â aber nachhaltiger und gesĂŒnder.
Gibt es Alternativen?
Ja, es gibt viele. Mechanisches JĂ€ten, Fruchtwechsel, HeiĂwasserverfahren, Mulchen â im Bioanbau kommen oft mehrere MaĂnahmen zum Einsatz. Auch natĂŒrliche Herbizide aus Pflanzenextrakten sind in Entwicklung. Sie wirken nicht so aggressiv, sind aber auch nicht gesundheitsschĂ€dlich.
Die Frage ist also nicht, ob Alternativen existieren â sondern ob ein höherer Aufwand in Kauf genommen wird, um gesĂŒnder zu wirtschaften.
Glyphosat-resistentes Saatgut â eine Lösung oder ein Teufelskreis?
Ein weiterer Punkt ist Saatgut, das gentechnisch so verĂ€ndert wurde, dass es Glyphosat âaushĂ€ltâ. Diese Pflanzen können gespritzt werden, ohne selbst abzusterben â alles andere drumherum wird vernichtet. Klingt technisch clever, doch fĂŒr viele fĂŒhlt sich das falsch an. Denn das bedeutet: Die Natur muss sich an ein Gift anpassen, nur damit schneller und gĂŒnstiger produziert werden kann.
Fazit: Ist Bio besser?
Bio ist nicht perfekt â aber der ehrlichere Weg. Ohne Glyphosat, ohne Gentechnik, mit mehr Verantwortung fĂŒr Mensch, Tier und Umwelt. Die Welt von heute lĂ€sst sich mit den Methoden von gestern nicht retten. Glyphosat gehört zu den Relikten einer Zeit, in der Ertrag wichtiger war und ist, als Gesundheit.